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Die Testergebnisse kommen dann typischerweise abends oder am Wochenende, wenn man eigentlich bereits Feierabend hat. Dann muss man sich abends die Frage stellen, ob man das auf den nächsten Morgen schiebt und dann Gefahr läuft, dass die Kontaktpersonen der Infizierten auch wieder in irgendwelche Einrichtungen gehen und dort möglicherweise das Virus weitertragen. Natürlich entscheiden wir uns dann immer wieder dafür, dann doch noch abends die Telefonate zu führen und die erforderlichen Maßnahmen einzuleiten. So hängt man dann eben wieder mal drei Stunden dran. 


Was ärgert Sie besonders?
Mich ärgern Leute, die sehr schnell vergessen und behaupten, es sei doch gar nichts gewesen und man habe überreagiert. Weltweit gibt es zehn Millionen bestätigte Infizierte und mehr als eine halbe Million Todesfälle. Wie kann man da sagen, es sei doch nichts gewesen?


Welche Konsequenzen befürchten Sie?
Das schnelle Vergessen führt zu einem gefährlichen Leichtsinn. Wenn ich nun Bilder von überfüllten Stränden und Menschenmengen sehe, wo keinerlei Abstand eingehalten wird, befürchte ich, dass uns das noch schweren Schaden zufügen könnte. Auch Beschwerden darüber, dass man vielleicht mal ein paar Wochen nicht ins Fitnessstudio konnte, kann ich nicht verstehen. Die wirklichen Leidtragenden, die alten Menschen, die in den Pflegeheimen wochenlang keinen Besuch bekommen können, oder die Angehörigen der 80 Menschen, die in unserer Region im Zusammenhang mit Covid-19 verstorben sind, verliert man dabei leider oft völlig aus dem Blick.